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Geschrieben von PhiloSoferl am 28.03.2009 um 19:44:

  Das Nest Café

Eric war Stammgast im Nest Café, wo es bemerkenswert billige Hausmannskost gab.
Eines Tages fragte er die Inhaberin, wie sie es schaffe, die Preise so niedrig zu halten. Sie beugte sich zu ihm herüber und flüsterte ihm ins Ohr: "Ganz leicht. Ich beschäftige nur Afrikaner ohne Arbeitsgenehmigung, lasse sie im Keller schlafen und gebe ihnen zu essen und fünf Pfund pro Woche. Es ist wunderbar - sie arbeiten den ganzen Tag, sechs Tage die Woche. Bei so geringen Personalkosten kann ich die Preise niedrig halten und einen ordentlichen Gewinn machen. Sehen Sie mich nicht so entsetzt an", fuhr sie fort, als sie seinen Blick bemerkte. "Das ist das Beste für alle Beteiligten. Die Afrikaner wollen hier arbeiten, weil es ihnen hilft; ich verdiene Geld, und Sie essen preiswert. Noch Kaffee?"
Eric sagt ja. Aber vielleicht wäre das der letzte Kaffee, den er hier trinken würde, weil er das Gefühl hatte, an der Ausbeutung der Afrikaner beteiligt zu sein. Während er an seinem Getränk nippte, begann er sich jedoch zu fragen, ob das Personal seinen Boykott zu schätzen wüsste.

Waren diese Jobs und die Schlafstätte im Keller nicht besser als gar nichts?

(aus: "100 Philosophische Gedankenspiele" von Julian Baggini)

Wie soll Eric sich eurer Meinung nach verhalten?

dance



Geschrieben von krokodue am 28.03.2009 um 21:38:

  Das Nest Café

er soll jo ka trinkgöld gem, weil die wirtin hat eh xagt, dass an ordentlichn gewinn macht....



Geschrieben von krull am 30.03.2009 um 23:22:

 

egal was ich für eine antwort gebe, es ist die falsche.
Psychologisches experiment bei krull - fehlgeschlagen. biggrin



Geschrieben von PhiloSoferl am 31.03.2009 um 16:30:

 

@krull

des is ka psychologisches experiment *gg*

a philosophischer denkansatz und da gehts um eigene sichtweise, a für und a wider und net um falsch oda richtig. weil nix is falsch was net auch richtig is oda??

oiso ka angst vor ana falschen oder richtigen aussage.

da oben gehts um ausbeutung. und ma könnt diesem beispiel die ausbeutung (in) der dritten welt usw. gegenüberstellen und wie die industriestaaten damit umgehn.

wir san täglich beim einkauf mit dem thema konfrontiert. soll uns des jetzt mit ausbeutung (auch kinderarbeit fällt da rein) wurscht sein oder net??

kauf ma jetzt a t-shirt oda an knüpftn teppich auch wenn ma wissn, dafür werdn leut ausgebeutet. und denk ma, bessa die armen dort habn wenigstens den prosamen von dem was ma zahln oda denkma, dass die industrie net mit uns profit machen soll??

außadem, werdn bei uns die arbeitsplätze imma weniger, weil die leut net über die eigene nasn raus denken. jeda will den höchstmöglichen lebensstandard, egal obs ihm oder seinen nachkommen letztendlich auf den kopf fällt. und dann schaun wir mit langer zunge die seitenblicke an und es frisst uns da neid wenn die oberprotzis ordentlich auffeiern. und wieda steigt die gier - wir wolln auch so an lebensstandard.........

nur, die unterschiede bleiben erhalten.........weil die reichen werdn auch imma reicha - durch uns....

dance



Geschrieben von krull am 31.03.2009 um 17:36:

 

sobald ich eine antwort gebe, wenn es eine ehrliche ist, beziehe ich für eine seite stellung. anhand dieser aussage bin ich schon wo eingeordnet.
wobei mehr leute so denken, sonst wären mehr wortmeldungen hier.
aber das ist nur eine annahme von mir.

(wir können in graz darüber diskutieren)



Geschrieben von PhiloSoferl am 31.03.2009 um 18:54:

 

dance naja, philosophie ist für mich ja nicht ein beziehen von starren stellungen. eher theoretisches nachdenken über "was wäre wenn" und welche argumente dafür oder dagegen sprechen, sich so oder auch anders zu verhalten.



Geschrieben von krull am 02.04.2009 um 14:36:

 

ok na gut!!

was eric sollte kann ich nicht sagen.

ich würde:
anzeige gegen die wirtin machen!

konsequenz daraus: verlust der gewerbeberechtigung und schließung des lokals.
abschiebung der afrikaner in ihre heimat, mit dem wissen dass sie dort hingerichtet werden als regimegegner.


die wirtin betrügt hier nicht nur das finanzamt sondern die gesellschaft.
keine sozialabgaben führen zum systemkollaps.
arbeitslosigkeit der hier ansäßigen.

die afrikaner sind bei der flucht sich dessen bewusst gewesen dass es auch schief gehen kann, sie haben es weit geschafft und pech gehabt.
ein kakuliertes risiko.


meine antwort in kurzform.



Geschrieben von PhiloSoferl am 02.04.2009 um 16:44:

 

oiso i würd die afrikaner dort no rechtzeitig warnen. sterbn will i sie net sehn. sie haben wenigstens vasucht mit ihrer hände arbeit zu überleben. da sollens die abschieben, die mit drogen zu tun haben, da is mir wurscht wenn die hingerichtet werdn.

das thema AUSBEUTUNG wär in diesem fall also mit der anzeige gelöst.

wie is des aber mit da AUSBEUTUNG der arbeiter in billiglohnländern?? san wir do net a komplizen wenn ma die billigware kaufen? und do kann ma nix anzeign, weil des jo quasi ganz legal von den konzernen so gehandhabt wird. und wenn wir die billigware kaufen, gefährden jo wir auch die arbeitsplätze bei uns, oda?


dance



Geschrieben von krull am 02.04.2009 um 17:44:

 

es gibt auf deine frage keine antwort.
heute sage ich ich kaufe keine produkte aus XXXXXXXXX
morgen kaufe ich sie doch, weil mich meine lebensumstände dazu zwingen.
mit einem euro kann ich kein produkt kaufen das 1,10.- kostet.
dadurch ist es sekundär wer es wie produziert.



Geschrieben von PhiloSoferl am 02.04.2009 um 17:48:

 

du könntest auf das produkt verzichten, oda??

dance



Geschrieben von krull am 02.04.2009 um 18:00:

 

könnte man.
aber will ich, interessiert es mich überhaupt wo es herkommt?

ein beispiel:
leiberl aus china 2,50 euro
leiberl aus italien 5,60 euro
leiberl aus österreich 9,90 euro

der stundenlohn hier, netto 7,30 euro
was kaufe ich.

ob in china wer ausgebeutet wird ist von so großer interesse wie die frage wieviele regentropfen brauchtes um einen 10 liter kübel zu füllen.



Geschrieben von PhiloSoferl am 02.04.2009 um 18:24:

 

als konsument schau ich auch selten darauf, wos produziert ist. ich schau ob das preis-leistungsverhältnis für mich stimmt. is a fetzn/klumpat kauf is auch um an euro net wenn is nur amol anziehn kann.

ausbeutung hats auch bei uns gegeben und gibts imma noch wenn ma ausnutzn auch unter dem titel einreihn will. da müsst ma nach moral in der wirtschaft fragen. aber darf i bei meiner oben gezeigten moral mitn finga auf die industriellen zagn? i denk, dass olle deswegn schön stad sind, weils selba ka moral habn und deswegn so schwer is was zu ändern.

wir ändern jo auch net unsa regierung obwohl ma drauf schimpfn.

owa ausbeutung is trotzdem net wirklich vertretbar, oda?? und irgendwie könnt das auch zum thema (r)ausreden passn.

wenn mir halt das eigene hemd nur net soo nah wär, seufz!

dance



Geschrieben von krull am 02.04.2009 um 18:59:

 

wer schimpft auf unsere regierung, zeig man boxen

ausbeutung ist nicht vertretbar weder im berufs noch im privatleben.

mir ist die haut näher als das hemd biggrin

der einzeln kann nicht, viele wollen nicht ändern.


Zitat:
oiso i würd die afrikaner dort no rechtzeitig warnen. sterbn will i sie net sehn


das sind einzelschicksale auf die, die große welt keine rücksicht nimmt.
und der einzelne der sich abrackert für eine bessere welt, geht in dieser welt unter. einzelschicksal!
jeder kämpft auf seine eigene art ums überleben, ob es die afrikaner im keller sind, die inhaberin des nest cafe und auch eric.



Geschrieben von Eisbaerin am 03.04.2009 um 12:00:

  RE: Das Nest Café

ich würde vermutlich jederzeit wieder hingehen, außer ich hätte das gefühl, dass es den schwarzen schlecht geht oder sie misshandelt werden würden.

wenn es aber wirklich auffällig billiger ist als in anderen betrieben, hätte die konkurrenz der wirtin sicherlich schon die behörde aufgehalst.....



Geschrieben von krull am 03.04.2009 um 12:26:

 

Zitat:
ich würde vermutlich jederzeit wieder hingehen, außer ich hätte das gefühl, dass es den schwarzen schlecht geht oder sie misshandelt werden würden.


zerlegen wir das mal:
[ich würde vermutlich jederzeit wieder hingehen]

wegen dem reiz des unbekannten? afrikanischer Mann?!

[außer ich hätte das gefühl]

frauen und gefühl - naja lassen wir das thema das würde jeden rahmen sprengen!

eigentlich ist es dir egal wer wo wie arbeitet hauptsache billig und "gut"
und wenn schon dann sollen andere etwas unternehmen. nur nicht anstreifen, lieber wegsehen.



Geschrieben von Eisbaerin am 03.04.2009 um 12:33:

 

bitte keine unterstellungen krull, bleiben wir bei der wahrheit.

ich kann von mir behaupten eine gute menschenkenntnis zu haben und so wie es aussieht haben die schwarzen einen job und können davon leben. das war in ihrem heimatland offensichtlich nicht der fall. also warum soll ich die behörden verständigen? dann müsste ich ja jedesmal ein schlechtes gewissen haben, wenn ich beim hofer billiges obst und gemüse kaufe!

jeder der mich kennt weiß, dass gerade ich eine bin, die nie wegsieht und keine angst vor konfrontation hat...... denn ich nehme nichts einfach so hin, wenn ich das gefühl habe da passt etwas nicht ;o).



Geschrieben von PhiloSoferl am 03.04.2009 um 12:37:

 

also als erstes würd ich gern wissen, wie das mit dem zitat-dingsda geht. confused

zitat krull:

das sind einzelschicksale auf die, die große welt keine rücksicht nimmt.

hast recht, man kann sich net um jedes einzelschicksal irgendwo auf der welt sorgen. anfangen muss ma bei sich selbst und im engsten kreis = familie, nachbarschaft, job .... was halt das leben des einzelnen so ausmacht. da könnt ma ja mit rücksicht, wertschätzung usw. anfangen.

und der einzelne der sich abrackert für eine bessere welt, geht in dieser welt unter. einzelschicksal!

najoo abrackern muss jo net sein. aus der eigenen mitte heraus und net nur an sich selbst denken wär schon a ganz kleiner beitrag. so wie a stein der ins wasser fällt und kreise zieht. net einfach nur wegschaun, sich a herz fassen......... ich nehm mich selbst dabei an der nase. mir is auch schon sooooviel einfach wurscht wordn. - nur selba net untergehn, seufz-

jeder kämpft auf seine eigene art ums überleben, ob es die afrikaner im keller sind, die inhaberin des nest cafe und auch eric.

jo, i bin auch imma mit kämpfn beschäftigt. aber würd i weniger kämpfn, würd mir klar, dass i gar net soviel an materiellem brauch zum ÜBERleben. das lass ich mir von den medien und der umgebung eigentlich nur suggerieren.

Und ist es für mein ÜBERLEBEN wirklich notwendig, dass hier, dort oder irgendwo menschen ausgebeutet werden, damit ich meinen "Wohlstand" erhalte????

Ich bin auch noch weit davon entfernt, dass da ein bewusstes denken bei meinen handlungen - wie einkaufen- einsetzt. aber dass ich nix tun kann oder ändern würd zu den ausreden ghörn. ich bestimme, was ich kaufe!! ich bestimme, was ich brauche!!

aber wie gesagt, das mit dem bewusstwerden ist ein langer weg. auch bei mir gutundboese


dance



Geschrieben von krull am 03.04.2009 um 12:43:

 

@eisbaerin
es sind Illegale!!!!
ich bin bei der wahrheit - bitte den anfangsartikel genau lesen.

lg
krull blumen



Geschrieben von Eisbaerin am 03.04.2009 um 12:53:

 

@krull: mit bei der wahrheit bleiben meinte ich die unterstellung, dass ich wegsehe!

ja mir ist klar, dass es illegale sind, aber danke für den hinweis biggrin

wenn ich alle lokale in österreich anzeigen würde, die illegale beschäftigen, hätte ich sehr viel zu tun. deshalb meinte ich ja, dass die konkurrenz da schon die behörden vorbeigeschickt hätten.



Geschrieben von krull am 03.04.2009 um 12:58:

 

@Philosoferl
http://forum.w-on.net/wbb2/misc.php?action=bbcode

das hilft dir weiter



@eisbaerin
du sollst ja nicht alle anzeigen, nur die in deiner umgebung.
die konkurrenz arbeitet mit den selben mitteln.>>ich unterstell dass mal der konkurrenenz vom Nest cafe



Geschrieben von Eisbaerin am 03.04.2009 um 13:08:

 

realistisch gesehen wird die wirtin das aber auch keinem auf die nase binden, oder?

das wäre ja so als würde ich jedem erzählen in der firma meines vaters wird eine putzfrau beschäftigt, die nicht angemeldet ist. mit sowas würde man doch nicht hausieren gehen, oder etwa doch? *hmm*



Geschrieben von krull am 03.04.2009 um 13:22:

 

die besitzerin des Nest Cafe hat es in diesem fall eric erzählt -
wenn man es so nimmt ist das blödheit.

es heist nicht umsonst reden ist silber, schweigen ist gold.



Geschrieben von PhiloSoferl am 09.04.2009 um 18:33:

 

Zur Geschichte "Das Nest Café"

Man muss kein militanter Kapitalismusgegner sein, um zu erkennen, dass die Bewohner der Industriestaaten sich letztlich in der gleichen Position befinden wie Eric. Wir importieren vergleichsweise billige Güter, weil diejenigen, die sie produzieren, für einen Apfel und ein Ei arbeiten. Durch den Kauf dieser Waren tragen wir dazu bei, dass sich an der Situation nichts ändert.
Lassen Sie sich nicht von den oberflächlichen Unterschieden täuschen. Eric ist physisch näher dran an den billigen Arbeitskräften als wir, aber die geografische Nähe spielt keine ethisch signifikante Rolle. Man hört nicht auf, jemanden auszubeuten, indem man räumliche Distanz schafft. Es geht auch nicht um den illegalen Status der Arbeiter im Café. Stellen Sie sich einfach ein Land vor, in dem solche Beschäftigungspraktiken gang und gäbe sind.
Sie könnten sagen, fairer Lohn hänge von dem ab, was am betreffenden Ort üblich ist. "Sklavenlöhne" in Großbritannien wären in Tansania vielleicht ein kleines Vermögen. Das stimmt, beendet die Diskussion aber nicht. Vielmehr geht es darum, dass das Nest Café die Not seiner Beschäftigten ausnutzt. Die Ungerechtigkeit hat weniger mit dem
vergleichsweise niedrigen Lohn zu tun als mit Geldgier und Gleichgültigkeit gegenüber dem Wohl der Beschäftigten. Arbeiter auf Kaffeeplantagen der Dritten Welt haben vermutlich auch keinen schlechteren Lebensstandard als ihre Landsleute, aber das heißt nicht, dass sich die westlichen Auftraggeber keine Gedanken über die Niedriglöhne machen müssten.
Auch das Argument "Immerhin ist es besser als gar nichts" zählt nicht, denn die Alternative ist eben nicht gar nichts, sondern bessere Bezahlung unter besseren Bedingungen. Ein Boykott mag einen ausgebeuteten Arbeiter den Job kosten, doch umgekehrt bedeutet Wettbewerb von Unternehmen wie dem Nest Café, dass ordentlich bezahlten Beschäftigte anderswo möglicherweise den Arbeitsplatz verlieren.
Wir scheinen uns in allen moralisch relevanten Aspekten in der gleichen Position wie Eric befinden. Wenn es falsch ist, dass er die Inhaberin des Nest Café unterstützt, ist es auch falsch, wenn wir Produkte von Unternehmen erwerben, die ihre Arbeiter ähnlich behandeln.
Eine bedrückende Schlussfolgerung, weil sie uns praktisch alle zu Komplizen der Ausbeutung macht. Vielleicht, meinen wir, stimmt doch etwas nicht an der Argumentation. Nun, weit gefehlt. In der menschlichen Geschichte hat es schon immer systematische Ungerechtigkeiten gegeben, die Teile der Gesellschaft stillschweigend ignorierten. Denken Sie nur an das Verhalten der meisten Weißen im Südafrika der Apartheid, an die Mittel- und Oberschicht zu Zeiten der Sklaverei, an die Männer, bevor die Frauen die Gleichberechtigung erlangten. Wir haben fast alle das Potential, irgendwann das Falsche zu tun. Wenn wir fordern, dass Eric überlegt, wo er seinen Kaffee kauft, sollten wir es auch tun.

(aus: 100 philosophische Gedankenspiele von Julian Baggini)

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najooo die vorstellung, dass i wieder auf a shirt, a westn, a hosn und an rock oda a paar schuh hinsparn müsst, so wies unsare eltern no erlebt ham, dann fällt ma da gedanke schon schwer.
bei uns is net nur da lebensstandard hoch, es san auch die steuern und die lohn und lohnnebenkosten hoch. und dass mei lebensstandard so hoch bleibn kann - dafür nehm i quasi die ausbeutung anderer in kauf(und des is jo realität, dass wir es für uns als zumutung betrachten würden, soviele stunden zu arbeiten damit ma was zu essen ham und net amol a ordentliche wohnung usw. dafür!!)
letztendlich werdn auch bei uns die arbeitsplätze weniger, wenn in billigländern produziert wird. und was mit shirts, schuhen, spielzeug beginnt is no lang net das ende von "auslagerung" der arbeitsplätze!!!

tjo, kurzfristig ham wir no an hohen lebensstandard. werdn aber die arbeitsplätze imma weniger (ohne arbeit = ka geld) dann auch hier gute nacht !!
es überlegen sich die jungen leut schon jetzt, obs a familie gründen, sprich kinder in die welt setzen. weil mit an anzigen kind sinkt da lebensstandard schon so weit, dass für die jungen net mehr denkbar is, so zu leben.

die spirale dreht schon lang net mehr nach oben. die mittelschicht schwindet immer mehr. einziger trost - es war immer schon so und meine generation hat das glück ghabt die fetten jahre zu genießen, dafür heißts aber auch im alter dann, den gürtel wieder enger schnallen. und das halt ich persönlich für unausweichlich.
die schere zwischen arm und reich tut sich wieder auf - zentimeter um zentimeter

ausgleichende gerechtigkeit wird sein, dass wir vielleicht mal nicht mehr indirekt an ausbeutung beteiligt sein können, weil wir selber kan arbeitsplatz mehr haben und somit net mal das geld für billigware - weil dann gehts ums dach überm kopf und futter fürn bauch.

i denk, auch wenns meinereins = mei generation nimma trifft, ists schäbig, net an die jungen zu denken. owa da hättn wir schon längst denken müssn und ihnen andre werte als die gier nach haben wollen und die leichtigkeit am wegwerfen beizubringen......

gutundboese



Geschrieben von snfu am 09.04.2009 um 18:50:

 

Was soll jetzt bitte der Kernpunkt dieser Geschichte sein?

Das Illegale Einwanderer zu geringen Kosten beschäftigt werden?

Der einzige Unterschied zu den Gegebenheiten, die bei uns herrschen sind die, das in manchen Lokal Österreicher illegal beschäft werden.

Gehts jetzt um innenpolitische, weltpolitische, ökonomische, etc. Fragen?



Geschrieben von PhiloSoferl am 09.04.2009 um 23:31:

 

naja, welche frage(n) stell(en)t sich beim lesen des textes der geschichte am anfang und des weiterführenden textes grad vorher??

kernpunkt ist die ausbeutung.

es geht darum, dass in billiglohnländern die beschäftigten zu bedingungen arbeiten, die für uns inakzeptabel wären. wenn wir der industrie die dort hergestellte ware abnehmen, machen wir uns gewissermaßen mitschuldig an der ausbeutung. und, dass das alles teilweise weit weg von uns geschieht, ändert an der moral der geschichte auch nichts. denn nicht nur wir sind MENSCHEN.

für mich kommt bei der geschichte leider nicht raus, was die ursachen sind, dass wir uns um unsere beteiligung so gar nicht kümmern wollen.

gier? vorteile? auf nichts verzichten wollen?

WARUM handeln WIR so?

und warum denkt niemand an die konsequenzen die es für uns und unsere nachkommen ganz sicher haben wird??

dance



Geschrieben von krull am 10.04.2009 um 11:15:

 

gleiche arbeit gleicher lohn - egal wo auf der welt. die reinigunskraft verdient genauso viel wie der abgeordnete.
die billiglohnländer gibt es ab morgen nicht mehr und wir machen 10 schritte zurück. wir stehen dann alle auf einer stufe.
gleicher lohn für gleiche arbeit.
bei produkten und dienstleistungen gibt es nur mehr einen preis, keine hervorragende sich abhebende markenware.
der chef hat genausoviel wie der lehrling.

ich bin soviel egoist dass ich das spiel nicht mitmache, für meine leistung und für meine bereitschaft mehr zu tun als andere will ich auch mehr haben. das auf kosten einiger/vieler die im leben zu faul waren oder eben nicht die chance hatten wie ich.
es wird immer diesen unterschied geben reich : arm.
revolutionen und kriege haben nichts verändert genausowenig wie wirtschaftskrisen.
es wird immer billigkräfte geben, weil der mensch es selbst so will.



Geschrieben von snfu am 10.04.2009 um 22:56:

 

ad Geschichte: Wirtschaft in Afrika stärken...

ad Krull: Putzfrau und Abgeordneten nicht gleich bezahlen, aber Gehaltsschere zusammen führen



Geschrieben von WaBBel am 11.04.2009 um 10:56:

 

ich kann nicht immer versuchen alles für alle gleich machn zu wollen

unterschiede hat/wird es immer geben, finde ich auch in ordnung
es kann ein hilfsarbeiter nicht den gleichen lohn erhalten wie ein facharbeiter - 1. nicht die gleiche ausbildung 2. übernimmt ein HA auch keine verantwortung für sein handeln sondern ist nur erfüllungsgehilfe

man muß ja auch bedenken, daß die ausbildung zum arzt, richter, apotheker,....doch für den einzelnen nicht grade billig ist und natürlich mit viel anstrengung verbunden ist, ein lehrling beginnt mit 15 zu verdienen, akademiker oft erst 10 jahre später!!!!

mich ärgert das immer, ja der/die verdient so viel, aber leisten die vielleicht auch mehr??, ein chef kann nicht um 16 uhr den stift fallen lassen und sagen so feierabend ist es...
natürlich gibt es immer wieder ausgebeutete und ungerechtigkeiten, aber ist es dennoch nicht trotzalledem besser sie verdienen zumindest irgendwas...kriege und dergleichen haben das problem nie gelöst!!
außerdem jeder mensch ist verschieden, herkunft, religion, persönliche vorstellungen, und nicht jeder ist nun mal fähig zu studieren, ja und ist ja auch egal, die gesellschaft braucht auch menschen, die "niedriegere" arbeiten verrichten, was ja keine schande ist, nein diese arbeiten sind sogar sehr wichtig
zur schande wirds erst dann, wenn wir auf solche menschen herabschauen



Geschrieben von PhiloSoferl am 14.04.2009 um 00:45:

 

Zitat:
zitat wabbel:
zur schande wirds erst dann, wenn wir auf solche menschen herabschauen


meine vollste und tiefste zustimmung zu dieser einstellung respekt

es ist auch keine schande, wenn ich im rahmen meiner möglichkeiten das beste gebe, auch wenn das beste "nur" eine putzfrau ist.

blöd ist nur, wenn die putzfrau mit dem ihr bestmöglichen nicht ZUFRIEDEN ist und sich nicht damit BEGNÜGT, sprich unbescheiden ist. EINFACH zu sein und EINFACH zu leben als schande empfindet - vielleicht weil andere auf solche menschen herabschauen. weil sie in den medien suggeriert bekommt, dass glück von BESITZ abhängt.

und zum thema ausbeutung - die gibt es auch in unserem land

gerade wenn ich an das beispiel putzfrau - abgeordnete (chefetagen) denke. das ist fast schon verhöhnung.

dance



Geschrieben von gucki am 14.04.2009 um 09:59:

 

super geschrieben soferl! okey mit ein paar worten hast du alles auf einen punkt gebracht, wie es wirklich ist. ein putzfrau führt ihren beruf ebenso aus wie eine sekretärin (mit ganz wenigen ausnahmen) egal aus welchem land sie kommt.


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