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Zitat: |
Anarchie kommt aus dem Griechischen und heißt soviel wie "ohne Herrschaft". Und weil nach der gängigen Meinung ohne Herrschaft, ohne klar strukturiertes Oben und Unten bloß Chaos und Gewalt herrschen würden, ist die Anarchie als Begrifflichkeit dafür schnell zur Hand. |
Quelle
"Eine Nacht der Anarchie verursacht mehr Schaden als hundert Jahre Tyrannei." - Aus Arabien
Dieses Zitat ist wohl passend für den momentanen Zustand im Hurrikan-gebeutelten New-Orleans.
Ist es tatsächlich das 'Fehlen' einer offensichtlichen Staatsgewalt, dass die Menschen plündern, vergewaltigen, Selbstjustiz ausüben?
Oder ist des der pure Instinkt - jener der schon zu Urzeiten den Menschen das Überleben gesichert hat?
Ist das Verhalten der Überlebenden angesichts der scheinbar aussichtslosen Situation gerechtfertigt?
Ist es gerechtfertigt, dass Soldaten auf Plünderer schießen dürfen, nur um dem offensichtlichen Chaos ein Ende zu bereiten?
Wird es überhaupt möglich sein, dieses Desaster in Griff zu bekommen?
lg
Lady
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02.09.2005 16:25 |
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meg
Geschlechtslooser
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RE: Anarchie und Chaos ... |
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Ja, ich glaube es hat etwas mit Instinkt zu tun... warum sollte man in einer Situation in der mein Leben bedroht ist, ruhig dasitzen und hoffen, dass jemand, den ich gewählt habe oder der das Land führt, kommt und mich rettet... in so einem Moment nehm ich mein Schicksal selbst in die Hand...
Viele Menschen verzweifeln in solchen Situationen und geraten in Panik, haben sich mit dem Tod abgefunden und denken nicht an ein Überleben - dadurch entsteht Chaos....
Ich möchte kurz die letzten Zeilen von Patrick Süsskinds "Das Parfum" zitieren, weil es genau diese Situation beschreibt und weil sich auch die Menschen in New Orleans danach genauso fühlen werden...
"Sie hatten einen Kreis um ihn gebildet, zwanzig, dreißig Personen und zogen diesen Kreis nun enger und enger. Bald faßte der Kreis sie nicht mehr alle, sie beganngen zu drücken, zu schieben und zu drängeln, jeder woltle dem Zentrum am nächsten sein. Und dann brach mit einem Schlag die letzte Hemmung in ihnen , der Kreis in sich zusammen. Sie stürzten sich auf den Engel, fielen über ihn her, rissen ihn zu Boden, Jeder wollte ihn berühren, jeder wollte einen Teil von ihm haben, ein Federchen, ein Flügelchen, einen Funken seines wunderbaren Feuers. Sie rissen ihm die Kleider, die Haare, die Haut vom Leibe, sie zerrupften ihn, sie schlugen ihre Krallen und Zähne in sein Fleisch, wie die Hyänen fielen sie über ihn her. Aber so ein Menschenkörper ist ja zäh und läßt sich nicht so einfach auseinanderreißen, selbst Pferde haben da die größte Mühe. Und so blitzen bald die Dolche auf und steißen zu und schlitzten auf, und Äxte und Schlagmesser sausten auf die Gelenke herab, zerhieben krachend die Knochen. In kürzester Zeit war der Engel in dreißig Teile zerlegt, und ein jedes Mitglied der Rotte grapschte sich ein Stück, zog sich, von wollüstiger Gier getrieben, zurück und fraß es auf. Eine halbe Stunde später war Jean-Baptiste Grenoulle in jeder Faser vom Erdboden verschwunden. Als sich die Kannibalen nach gehabter Mahlzeit wieder am Feuer zusammenfanden, sprach keiner ein Wort. Der eine oder andere stieß ein wenig auf, spie ein Knächelchen aus, schnalzte leise mit der Zunge, stubste mit dem Fuß einen übriggebliebenen Fetzenn des blauen Rocks in die Flammen: Sie waren alle ein bisschen verlegen und trauten sich nicht, einander anzusehen..."
D.h. ich denke, dass die Verbrechen in New Orleans im Nachhinein eher totgeschwiegen werden!
__________________ Vincitori di Venturini - Maine Coon Cattery
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03.09.2005 21:08 |
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RE: Anarchie und Chaos ... |
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Zitat: |
Original von meg
Ja, ich glaube es hat etwas mit Instinkt zu tun... warum sollte man in einer Situation in der mein Leben bedroht ist, ruhig dasitzen und hoffen, dass jemand, den ich gewählt habe oder der das Land führt, kommt und mich rettet... in so einem Moment nehm ich mein Schicksal selbst in die Hand...
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Wahnsinn.......*koperl schüttel*
Somit muss ich meine Meinung, dass Menschen etwas mehr in Kopf haben wie Tiere wohl revidieren.
Mein Schicksal selbst in die Hand nehmen ist wohl erlaubt in diesem Fall.
Aber jemanden töten oder vergewaltigen darf man so quasi als entschuldigt ansehn?
Ich fass es einfach nicht und ich kann das nicht einfach so stehen lassen.
Menschen haben doch einen Kopf und den sollten sie gerade in einer schlimmen Situation nützen. Aber jeder ist sich selbst der nächste und kaum jemand denkt an den Menschen neben sich. So muss die Welt doch zugrunde gehn.
Man sagt, der Mensch lernt am ehesten durch seine Fehler.
Wie oft müssen sich manche ihre Köpfe blutig schlagen bis sie endlich kapiert haben, dass sie das falsche tun?????
Nix für ungut, aber sowas regt mich enorm auf
Lg Billasackerl
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04.09.2005 23:35 |
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