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Zitat: |
Mobbing kommt vom englischen "mob" für Meute, randalierender Haufen; "to mob" heißt pöbeln. Doch nicht jeder Krach, jede Streiterei, Schikane oder Ungerechtigkeit ist Mobbing.
Es bezeichnet einen Prozeß der systematischen Ausgrenzung und Erniedrigung eines anderen Menschen, die von einer oder mehreren Personen betrieben werden. Diese feindseligen Handlungen geschehen mit einer gewissen Regelmäßigkeit, also mindestens einmal die Woche und über eine bestimmte Dauer, d.h. mindestens ein halbes Jahr.
Mobbing ist gekennzeichnet durch:
~ konfliktbelastete bzw. feindliche Kommunikation am Arbeitsplatz (Worte, Gesten, Gesprächsverweigerung)
~ regelmäßige Angriffe auf eine Person über längere Zeit
~ dauernde deutliche Unterlegenheit der betroffenen Person
Störungen, die bereits oft in der Frühphase von Mobbing auftreten:
- Schlafstörungen
- Migräne und Spannungskopfschmerzen
- Verspannungen, Herzbeschwerden
- Kreislaufprobleme
- Erschöpfungszustände
- Allgemeine Störungen des vegetativen Nervensystems
- Psychische Probleme durch Mobbing
Als langfristige Folgen von Mobbing kann es neben den körperlichen bzw. psychosomatischen Beschwerden auch zu psychischen Beeinträchtigungen und Erkrankungen kommen.
Die häufigsten psychischen Beschwerden von Gemobbten:
- Konzentrationsprobleme, Gedächtnisstörungen
- Selbstzweifel, Selbstunsicherheit
- Depressionen, Antriebslosigkeit, Weinkrämpfe
- Gefühle der Verzweiflung und Selbsttötungsgedanken
- Paranoide Zustände, Verfolgungswahn
- Gereizte, aggressive Stimmungen
- Albträume |
Quelle: Arbeiterkammer, http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at, ÖGB
Heute hab ich im Fernsehen einen Bericht über ein Urteil in England gesehn. Dort wurde eine Deutsche Bank dazu verurteilt einer ehemaligen Mitarbeiterin 1,2 Millionen Euro Entschädigung zu zahlen, da sie monatelang gemobbt wurde, bis sie arbeitsunfähig war.
Meines Erachtens ein interessantes Urteil, welches sicher auch innerhalb der EU Vorbildwirkung haben könnte.
Habt Ihr bereits Erfahrung mit Mobbing gemacht?
Als Täter, Opfer oder als "Zuschauer"?
Gibt es bei Euch am Arbeitsplatz Konflikte, welche Mobbingpotential bergen?
Wie könnte man dessen entgegen wirken?
lg
Lady
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09.08.2006 13:05 |
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Goldnas
Administrator
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Das Thema an sich find ich äußerst interessant, immerhin schätze ich dass diese Vorfälle noch vermehrt zunehmen werden. Das Urteil sollte allerdings es leichter machen um sich gegen diese Art des Terrors zur Wehr zu setzen.
Zum Thema an sich kann ich nicht sehr viel sagen. Ich habe noch keine permanente Beschäftigung gehabt sogesehen bin ich bis jetzt von solche Vorfällen verschont geblieben. Einzig einmal wo ich einen Verbesserungsvorschlag mit jemanden gemeinsam gemacht habe und den nicht bis aufs Blut verteidigt habe (weil logische Argumente mich zum Umdenken gebracht haben) hätte ich nicht mehr in der Firma arbeiten sollen. Allerdings habe ich mich erfolgreich zur Wehr gesetzt und letztendlich gewonnen. Es hat für mein Ego gut getan und ich würde jederzeit wieder so handeln. Der Vorteil den ich allerdings gehabt habe dass meine Beschäftigungsdauern im Bereich zwischen 4 und 8 Wochen sich bewegen, sprich ich entziehe mich dem negativen Einfluss. Insgesamt bin ich eher so "gestrickt" dass ich für mein Recht kämpfen mag, auch wenn ich kurzfristig Nachteile erleide, weil ich insgesamt besser damit zurechtkomme das zu tun, was ich für richtig halte und was (wissentlich) rechtens ist.
Die persönlichen Lebensumstände sind allerdings immer zu Berücksichtigen. Man muß sich auch leisten können für sein Recht zu kämpfen sowie die Kraft haben eine bittere Zeit durchzustehen. (Mobbing ist Kräfteraubend)
Eine Universallösung gibts leider nicht.
__________________ lg Goldnas
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09.08.2006 13:14 |
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meg
Geschlechtslooser
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Zitat: |
Lady Estragon
Habt Ihr bereits Erfahrung mit Mobbing gemacht?
Als Täter, Opfer oder als "Zuschauer"? |
In der Bank in der ich bis Ende April gearbeitet habe, kam ich mir schon gemobbt vor. Ich schreib, das deshalb so in der Möglichkeitsform, weil ich eher ein Mensch bin, der die Dinge auf die Seite schiebt und sich denkt „Wird schon wieder werden“ oder „Ist ja nicht so schlimm“. Außerdem gibt es sicher Menschen die schlimmer gemobbt wurden als ich.
Begonnen hat es eigentlich damit, dass mein Vorgesetzter eine art Antipathie gegen mich entwickelte – so kam es mir zumindest vor, er sprach nicht mit mir, fragte immer über andere nach ob es denn notwendig sei, dass ich diese und diese Arbeiten nach der Arbeit erledigte (zB 5-10 min. länger als die tägliche Arbeitszeit von 7h und 42 min. in der Arbeit verbrachte). Dann legte er mir Nahe die Dienststelle zu wechseln und als nichts daraus wurde, drehte er es so, als ob alles meine Idee gewesen wäre und ich ja weg wollte.
Die Kollegen spürten diese Antipathie gegen mich ebenfalls und rieten mir meinen Vorgesetzten „nicht zu provozieren“ d.h. ich sollte ihm Honig ums Maul schmieren, aber der Typ bin ich absolut nicht und deshalb verhielt ich mich freundlich, aber distanziert zu ihm. Meine Kollegen redeten am Schluss auch nicht mehr viel mit mir bzw. tuschelten sie hinterrücks und richteten mich gegenseitig aus um selber nicht in die Rolle des Außenseiters zu fallen. Ich hörte von all diesen Dingen immer nur Bruchstückhaft und wurde durch diesen Mangel an Information und auch Kommunikation immer mehr ausgeschlossen.
Ich hatte einige „psychologische“ Gespräche mit meinem Vorgesetzten, in denen er mir erklärte ich dürfe nicht versuchen meine Kollegen zu motivieren, denn die könnten denken ich spinne usw.. Ich war jedes Mal furchtbar verwirrt und auch demotiviert.
Zitat: |
Lady Estragon
Wie könnte man dessen entgegen wirken? |
Eigentlich sah ich keine Möglichkeit die Situation zu verbessern bzw. ihr entgegen zu wirken. Außerdem ist das mit dem beweisen von Mobbing ja ein sehr knifflige Sache. Man muss ein Tagebuch führen usw. Für mich war das ja ziemlich schwer, da mein Vorgesetzter mich eigentlich nie direkt angriff bzw. es in den Gesprächen immer so formulierte, dass man mir auch Paranoia nachsagen konnte!
Ich fing an mich um eine vollkommen andere Stelle umzusehen. Eine Zeit lang trug ich auch den Gedanken mit mir herum es solange auszuhalten bis man mich kündigte um Abfertigungsansprüche nicht zu verlieren und Schulungskosten nicht zurückzahlen zu müssen. Schlussendlich habe ich es aber nicht mehr ausgehalten und selbst gekündigt. Ich hatte absolut keine Kraft mehr um mich um eine „einvernämliche Kündigung“ zu bemühen und so setzte ich rund EUR 2000,00 Abfertigung und knapp EUR 800,00 Schulungskosten in den Wind und bezahlte brav und war froh endlich FREI zu sein.
Sauer bin ich noch immer furchtbar auf meinen Dienstgeber – es sind noch viel mehr Dinge vorgefallen, aber da müsste ich noch 100 Seiten voll schreiben. Im Prinzip haben alle von der Vorstandsebene über Personalabteilung bis zum direkten Vorgesetzten zusammengespielt.
Der Betriebsrat konnte mir zwar meine Gehaltsforderungen ermöglichen, aber einen menschlichen Umgang im Betrieb konnte er nicht mehr herstellen – wie soll das auch gehen??
__________________ Vincitori di Venturini - Maine Coon Cattery
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09.08.2006 13:38 |
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